[photopress:PAINT48.jpg,thumb,alignleft]Von den rund 853.000 Übernachtungen chinesischer Gäste aus China im vergangenen Jahr in Deutschland sind mehr als 42 Prozent auf die Städte Frankfurt, München, Berlin, Köln, Hamburg, Düsseldorf, Stuttgart, Hannover und Dresden entfallen.
Die meisten Übernachtungen chinesischer Gäste habe Frankfurt mit 94.546 registriert, heißt es in der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage der FDP-Fraktion ) zur Umsetzung des „Memorandums of Understanding über die Durchführung von Gruppenreisen chinesischer Staatsbürger nach Deutschland“ (ADS-Abkommen) aus dem Jahre 2002.
An zweiter Stelle folge München mit 78.362 Übernachtungen vor Berlin mit 64.382 Übernachtungen. Wurden 2002 noch 270.000 Ankünfte und 573.000 Übernachtungen chinesischer Touristen gemeldet, so seien es im vergangenen Jahr 418.000 Ankünfte und 853.000 Übernachtungen gewesen. Im ersten Quartal dieses Jahres seien 79.000 Ankünfte und 200.000 Übernachtungen gezählt worden.
Für die Regierung lässt die Entwicklung erkennen, dass seit dem Inkrafttreten eines weiteren ADS-Abkommens zwischen der Europäischen Union und China am 1. Mai 2004 ein erheblicher Zuwachs an Reisen nach Deutschland eingetreten sei.
China gehöre zu den Schwerpunktmärkten der Auslandswerbung der Deutschen Zentrale für Tourismus im asiatischen Raum. Diese erwarte, dass angesichts des großen Potenzials Chinas der Anteil der chinesischen Touristen weiter ansteigen wird.
Weitere Initiativen zur Vorbereitung vergleichbarer Abkommen mit anderen Staaten sind nach Aussage der Bundesregierung aber nicht geplant. Das Abkommen mit China sei eine Besonderheit und wegen der Politik der chinesischen Regierung erforderlich gewesen.
China habe eine Vereinbarung zum so genannten ADS-Verfahren als Voraussetzung für touristische Gruppenreisen chinesischer Staatsbürger ins Ausland verlangt. Solche Vereinbarungen seien für die Entwicklung des Reiseverkehrs aus anderen Ländern nach Deutschland nicht erforderlich, betont die Regierung.
Wie aus der Antwort weiter hervorgeht, sind der Regierung keine Probleme bei der Beantragung von Visa für chinesische Gruppenreisende bekannt. Derzeit lehnten die deutschen Auslandsvertretungen in China etwa elf Prozent der beantragten ADS-Visa ab, weil die Antragsteller die gesetzlichen Voraussetzungen nicht erfüllten.
Die entsprechende Ablehnungsquote der Visa-Stellen aller EU-Staaten in China liege derzeit bei etwa sieben Prozent. Einzelne EU-Staaten hätten im vergangenen Jahr Missbrauchsfälle gemeldet, wonach insgesamt einige hundert chinesische Gruppenreisende von Reisen nach Europa nicht zurückgekehrt seien.
Damit liege die Missbrauchsquote deutlich unter einem Prozent. Die Regierung habe darauf reagiert, indem die deutschen Visa-Stellen in China die Reiseunterlagen genauer prüfen und stichprobenartig oder im Verdachtsfall eine persönliche Vorsprache von etwa 30 Prozent der Antragsteller verlangen.
Zudem werde mit den Grenzbehörden noch enger zusammengearbeitet. Alle deutschen Auslandsvertretungen in China überprüften ständig die Vertrauenswürdigkeit der chinesischen ADS-Reisebüros. In Einzelfällen würde diesen der ADS-Status völlig oder vorübergehend entzogen.
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