Ein weltweit einmaliges Labor zum Erforschen des Raumklimas in Flugzeugen ist am Samstag in Holzkirchen bei München in Betrieb gegangen. „Jeder Flugreisende kann von den Ergebnissen dieser Forschungsarbeiten profitieren“, sagte Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), als er das Labor eröffnete. „Langstreckenflüge werden nicht nur angenehmer, sondern auch sicherer.“ Sehr interessant seien die Forschungen auch für Flugzeughersteller, Zulieferer, Fluglinien und Mediziner. Betreiber der neuen Flight Test Facility ist das Fraunhofer-Institut für Bauphysik. Das BMBF stellte für den Bau der Halle und die Erstausstattung im Rahmen der Grundfinanzierung der Fraunhofer-Gesellschaft 3,4 Millionen Euro zur Verfügung.
Herzstück der Testhalle ist ein 15 Tonnen schweres Segment eines Airbus 310. Es befindet sich in einer Niederdruckkammer mit einem Innendurchmesser von 10 Metern. Mit diesem Rumpf im Maßstab 1:1 lassen sich die realen Bedingungen an Bord eines Flugzeugs herstellen, das in einer Höhe von 13 000 Metern fliegt. Die Wissenschaftler wollen prüfen, wie sich Raumklima, Luftqualität und Akustik auf Passagiere und Crew auswirken. Die Niederdruckkammer bietet den Forschern noch weitere Arbeitsmöglichkeiten: Das Spektrum reicht vom Höhentraining über Druckuntersuchungen an Fassadenelementen bei extremen Windverhältnissen bis hin zur Simulation von Druckluftschwankungen in Schienenfahrzeugen bei Tunneldurchfahrten.
Die Eröffnung des Fluglabors in Holzkirchen ist Bestandteil der im Zusammenhang mit der Fußball-Weltmeisterschaft gestarteten Initiative „Deutschland – Land der Ideen“. Bundesregierung, Wirtschaft und gesellschaftliche Einrichtungen tragen die Initiative. Schirmherr ist Bundespräsident Horst Köhler.