Es ist weiterhin sicher, an den meisten deutschen Flüssen, Seen und Küsten zu baden. Dies ist das Ergebnis des jährlichen Badegewässer-Berichts, den die Europäische Kommission heute vorgestellt hat. Er beruht auf Messungen im Sommer 2005, stellt jedoch einen guten Anhaltspunkt auch für die diesjährige Gewässergüte dar. Dies stellt gerade zu Beginn der Urlaubssaison eine wichtige Entscheidungshilfe dar.
EU-Umweltkommissar Stavros Dimas machte allerdings auf unterschiedliche Trends aufmerksam: „Es ist ermutigend, dass das Wasser an weit über 95% der Meeresstrände in Europa das Wasser weiterhin sauber genug zum Baden ist. Gleichzeitig macht mir die sich verschlechternde Einhaltung der Standards an Binnengewässern Sorge. Ich fordere die zuständigen Behörden auf, ihre Anstrengungen zur Überwachung und Sauberhaltung von Badegewässern zu verstärken.“
Auch in Deutschland hat sich die Qualität der Badegewässer am Meer nochmals leicht verbessert. Nur an zwei Stränden an der Ostsee genügte das Wasser nicht den bindenden EU-Mindest-Standards.
An Binnengewässern ist dagegen eine leichte Abnahme der durchschnittlichen Wassergüte zu verzeichnen. Dennoch werden an 94% der Badestellen in Deutschland die bindenden EU-Standards und an 82% auch die strengeren Richtwerte eingehalten. Obwohl auch die meisten Binnengewässer eine gegenüber dem Vorjahr relativ konstante Qualität aufweisen kommt es doch an manchen Stellen zu Veränderungen. Badegästen ist deshalb zu empfehlen, sich unmittelbar vor Ort über die aktuellen Messwerte zu informieren.
Allerdings gehen nur solche Badegewässer in den Badegewässerbericht der Kommission ein, die von den Mitgliedstaaten gemeldet werden. Erstaunlicherweise hat Deutschland seit 1990 über 40 Prozent der einmal gemeldeten Gewässer ohne weitere Erklärung aus seinen Meldungen gestrichen. Als Hüterin des Gemeinschaftsrechts hat die Kommission die Bundesregierung am 6. April 2006 aufgefordert, dazu bis spätestens 10 Juni 2006 Stellung zu nehmen.